Sonntag, 14.06.2020

Luzerna & Fortunat: Angekommen!

Nach einer langen Reise sind die beiden jungen Bartgeier Fortunat und Luzerna in der Auswilderungsnische angekommen. Bereits am vergangenen Montag wurden die beiden Junggeier aus der spanischen Zuchtstation Guadalentin eingeflogen. Im Natur- und Tierpark Goldau konnten sie sich von dieser Reise etwas erholen. Hier wurden Fortunat und Luzerna einzelne Federn eingebleicht und Fussringe angebracht, damit sie künftig in freier Wildbahn auch aus der Ferne gut identifiziert werden können.

Trotz Regenwetter, ein grosses Interesse!

Obwohl starke Regenschauer angesagt waren, haben rund 250 Bartgeierfans die Reise nach Melchsee-Frutt auf sich genommen, um bei der Auswilderung von Fortunat und Luzerna mit dabei sein zu können. Die Gelegenheit junge Bartgeier so nahe zu erleben, hat Gross und Klein gleichermassen begeistert (s. Bilder unten). 

Luzerna und Fortunat: Spanisches Blut

Luzerna und Fortunat haben beide Vorfahren aus der Bartgeierpopulation in den Pyrenäen. Mit ihnen kommt neues Blut in den Bartgeierbestand der Alpen. Dies ist wichtig, damit die noch kleine Population eine möglichst grosse genetische Diversität bekommt und damit das Risiko von Inzuchtproblemen in künftigen Generationen klein gehalten werden kann.

Luzerna eine Luzernerin?

Bartgeier fliegen die ersten Lebensjahre sehr weiträumig umher. Erst mit fünf bis sieben Jahren werden sie sesshaft und beginnen sich zu verpaaren. Dies meist in der Region, wo sie als Jungtiere ausgeflogen sind bzw. ausgewildert wurden. Auch das Streifgebiet der verpaarten Bartgeier umfasst mehrere hundert Quadratkilometer. Für den Schutz dieser seltenen Art ist deshalb eine grenzüberschreitende Zusammenarbeit von grosser Bedeutung. Die zuständigen Behörden und Wildhüter der verschiedenen Kantone spielen dabei eine zentrale Rolle.

Der Kanton Luzern unterstreicht dies mit der Patenschaft für Bartgeier Luzerna. Bei seiner Ansprache brachte Regierungsrat Fabian Peter, Vorsteher des Bau-, Umwelt- und Wirtschaftsdepartements Luzern, seine Freude «Götti» von Luzerna zu sein zum Ausdruck: «Es ist äusserst aufwendig, ein solches Projekt umzusetzen und funktioniert nur dank der kantons- ja sogar länderübergreifenden Zusammenarbeit. Es würde mich natürlich freuen, wenn Luzerna regelmässig im Kanton Luzern umherstreift und dereinst für Nachwuchs bei uns sorgt.

Fortunat: Glück für die Bartgeier

Die Wiederansiedlung der Bartgeier ist nur dank der Unterstützung vieler Gönner und Gönnerinnen möglich. So ist es sehr erfreulich, dass auch immer wieder Privatpersonen die Patenschaft von wildgeschlüpften und ausgewilderten Bartgeiern übernehmen. Auch der Name von Bartgeier Fortunat ist für uns ein solcher Glücksfall. An dieser Stelle ein grosser Dank an alle, die uns bei unserer Arbeit so grosszügig unterstützen.

Bestens angekommen

Fortunat und Luzerna sind bestens in Ihrer Auswilderungsnische im Eidgenössischen Wildtierschutzgebiet Huetstock angekommen. Schon kurz nach dem die beiden in ihr Nest gesetzt wurden, haben sie begonnen, die Nische neugierig zu erkunden. 

Bilderblog und Webcam

Wir berichten nun täglich vom Geschehen am Auswilderungsstandort über unseren Bilderblog>>. Einblick in die Auswilderungsnische und die schöne Landschaft beim Auswilderungsstandort erhalten Sie über unsere Webcam>>