Dienstag, 05.03.2024

Jordan ist Gregoria-Jordan

Wildgeschlüpfte Bartgeier, die nie eine Markierung mit Sendern oder Ringen erhalten haben, können wir nur anhand von genetischen Daten identifizieren. Zu diesem Zweck suchen wir jeweils in den Brutterritorien gezielt nach Federn, aus denen wir genetisches Material isolieren können. Eine genetische Probe entnehmen wir immer auch dann, wenn wir einen Bartgeier behändigen müssen, z.B. wenn wir ein geschwächtes Tier finden. So war es auch bei Bartgeier Jordan, den wir im Dezember 2023 einfangen mussten. 

Jordan ist der erste wildgeschlüpfte Berner-Bartgeier

Bis wir das Rätsel über seine Herkunft lösen konnten, mussten wir uns allerdings ein wenig gedulden. Doch mittlerweile sind die genetischen Analysen abgeschlossen und wir wissen jetzt, dass Jordan ein männlicher Nachkomme des Brutpaars ist, das im Berner Oberland ansässig ist. Die bereits gemauserten Federn zeigen uns zudem, dass er vier Jahre alt ist. Damit ist klar, dass er der Bartgeier ist, den wir 2020 als ersten wildgeschlüpften Bartgeier im Kanton Bern beobachtet hatten!

Jordan wird zu Gregoria-Jordan

Dieser junge Bartgeier hatte damals im Jahr 2020 eine Patenschaft und den Namen Gregoria erhalten. Daher haben wir uns nun entschieden, Jordan den Doppelnamen Gregoria-Jordan zu geben. Da wir ihn im Dezember vor seiner Freilassung mit einem GPS-Sender ausgestattet hatten, können wir die Aktivitäten des ersten waschechten Berner Bartgeiers genau mitverfolgen. Die Daten haben uns bisher verraten, dass Gregoria-Jordan seit Mitte Dezember vor allem im Grenzgebiet zwischen den Kantonen Freiburg und Bern unterwegs ist (s. Karte unten). 

Vielleicht besetzt Gregoria-Jordan schon bald ein Territorium in dieser Region. Aufgrund seines Alters wäre es gut möglich, dass er bereits im nächsten Winter einen ersten Brutversuch startet.