Mittwoch, 29.07.2015

Enziane

Die drei Bartgeier Damen werden immer selbständiger. Dies lässt uns Zeit, die vielen Blumen und Pflanzen zu studieren. Weitverbreitet blüht hier oben zurzeit der Gelbe Enzian (Gentiana lutea). Früher war die Wurzel des Gelben Enzians heiss begehrt zum Brennen von hochprozentigem. Und es gab viele Bauern und Tagelöhner, welche die mühselige Arbeit des Wurzelstechens in den steilen Hängen auf sich nahmen, um ein Zubrot zu verdienen. Heute wird der Gelbe Enzian zum Teil zur Produktion von Schnaps gezielt angebaut. Die Wurzel (und auch der daraus gebrannte Schnaps) enthalten viele Bitterstoffe. Diesen Bitterstoffen wird eine Heilwirkung zugesprochen und soll bei Appetitlosigkeit und allerlei Magenbeschwerden helfen. Der Gelbe Enzian wird häufig mit dem stark giftigen Gemeinen Germer (Veratrum album) verwechselt. Dieser hat allerdings wechselständig angeordnete Blätter und ist so gut vom Gelben Enzian mit gegenständigen Blättern zu unterscheiden.
Gefunden haben wir auch einen Weissen Enzian eine seltene Variante des Glocken Enzians. Nach altem Volksglauben soll unter der Stelle, wo ein weisser Enzian blüht ein Schatz vergraben sein. Bei der weissen Färbung handelt es sich um eine Störung der Farbpigmentierung.